Als Schwimmer, der mehr davon hält mit möglichst wenigen Schwimmtools zu trainieren, wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Schnorchel für das Schwimmtraining zu kaufen. Da aber ab und an ein neuer Impuls im Training ganz hilfreich sein kann und mir das Konzept vom AMEO Powerbreather gefallen hat, fand er den Weg in meine Schwimmtasche.

Vorweggesagt, der AMEO Powerbreather ist keine Trainingshilfe, die man im Schwimmbad auspackt und einfach damit loslegt. Wer denkt, dass man ihn nach dem Auspacken mühsam zusammenbauen muss, bis man endlich ins Wasser gehen kann, liegt damit allerdings falsch.
Bis auf die unterschiedlichen mitgelieferten Belüftungsrohre und Abdeckkappen ist der Powerbreather schon direkt bereit fürs Training. Gewünschte Kappen auf den Schnorchel stecken und mittels Drehrädchen (wie man es vom Radhelm kennt) am Kopf fixieren und fertig! Bevor man jetzt aber meint, gleich den neuen 100-Meter-Rekord aufstellen zu müssen, würde ich empfehlen die Erklärvideos von AMEO anzuschauen und ein paar Trocken- bzw. Statische-Übungen zu machen, um den Schnorchel kennenzulernen.

Der AMEO Powerbreather im Einsatz

Bei den ersten Atemzügen viel mir gleich der ungewöhnliche Widerstand der eingebauten Membran auf. Mit einem passiven Atemzug wird man gezwungen tief einzuatmen, bevor einem die Luft ausgeht. Nach den ersten Atemzügen am Beckenrand vielen die ersten 50er auf der Bahn schwer, bis man sich an das „ungewohnte“ Atmen richtig gewöhnt hat. Sobald man aber das Konzept hinter der Membran verstanden hat, macht das Schwimmen richtig Spaß. Hat man die Atembewegung verinnerlicht, kann man sich ganz auf andere Dinge fokussieren, ohne den Kopf zum Luft holen aus dem Wasser zu drehen.
Nach dem ich mich mit dem Powerbreather sicher gefühlt habe, versuchte ich dann auch die Rollwende am Ende der Bahn. Da ich zu dem Zeitpunkt noch ohne die „Flip-Caps“ unterwegs war, klappte das nur semi-optimal und das Atemrohr lief fast immer mit Wasser voll. Nach dem ich die „FlipCaps“ aufgesetzt hatte, war auch die Rollwende kein Problem mehr. Es dringt natürlich immer noch etwas Wasser in den Powerbreather ein, dies lässt sich aber durch ein kurzes Ausstoßen vor dem ersten Zug entfernen. Beim nächsten Atemzug erhält man dann schon wieder Frischluft aus dem 2-strahligen Röhrensystem.
Ein positiver Nebeneffekt der integrierten Membran ist: Durch das bewusst stärkere Ein-/Ausatmen habe ich das Gefühl dass ich auch die Atmung trainiere und nicht nur an der Schwimmtechnik arbeite, während ich den Powerbreather trage.

Ausstattung

Den AMEO Powerbreather gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die Sport-Edition ist sozusagen die „Standardvariante“. Hier erhält man den Powerbreather mit den Speedvents in einem Aufbewahrungscase von AMEO. In der etwas teureren Lap-Edition erhält man zusätzlich die angesprochenen Flip-Caps + Blind-Cap mit der auch Rollwenden und kleine Wellen kein Problem darstellen. Als dritte Option gibt es noch die Wave-Edition in der zusätzlich noch längere Speedvents mitgeliefert werden. Mit dieser Version sollen sich auch wellige Gewässer meistern lassen.

Ameo Powerbreather
Ameo Powerbreather

Fazit

Der AMEO Powerbreather ist hauptsächlich für geübte Schwimmer geeignet. Für Einsteiger die noch Probleme mit der Atmung an sich haben, würde ich ihn nicht empfehlen. Wie angesprochen braucht das Atmen mit der Membran etwas Übung und auch eine gewisse Grundtechnik ist erforderlich. Durch den Powerbreather kann man den Trainings-Schwerpunkt verlagern, um sich bewusst auf andere Dinge zu konzentrieren. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, die eventuell auch etwas Geduld erfordert, kann man im Training auf jeden Fall profitieren. Ob der deutlich höhere Preis gegenüber einem herkömmlichen Schnorchel gerechtfertigt ist möchte ich hier nicht beantworten. In meinem Training kommt er nicht regelmäßig zum Einsatz aber ich verwende ihn dann doch immer wieder bewusst in bestimmten Trainings-Phasen. Deshalb kann ich ihn empfehlen. Wer die Rollwende beherrscht und diese auch mit dem Powerbreather machen möchte, sollte auf jeden Fall ein paar Euro mehr investieren und sich die Lap-Edition kaufen.