Man kann es kaum glauben, aber nach dem Triathlon in Uster vor ein paar Wochen konnte ich trotz der Pandemie und den damit verbundenen zahlreichen Absagen den zweiten Wettkampf im Jahr 2021 absolvieren. Zwei Wochen vor dem Ironman Hamburg bin ich natürlich nicht vollkommen ausgeruht in das Rennen gestartet, aber nach einem letzten harten Trainingsblock war es der ideale Zeitpunkt einen letzten Formtest zu machen.

Da der Schaffhauser Triathlon seine Wechselzone nicht mehr im Nachbarort aufstellt, aber dennoch unweit von zu Hause liegt, ging es morgens direkt mit dem Rad zum Rennen. Nach dem Einrichten der Wechselzone und dem Shuttle-Transfer zum Schwimmstart ging es um 8:10 Uhr ins Wasser. Vom Start weg verlor ich leider einige Meter auf die Führungsgruppe und das vorausfahrende Kajak. Durch die üblichen Keilereien kam ich erst spät in die Rheinmitte und verlor durch die geringere Strömung etwas an Boden. Mit ca. 1 Minute Rückstand ging es dann in die Wechselzone und aufs Rad.

 

Zwischen der Wechselzone und dem ersten Anstieg gab es nur eine rund 100 Meter ebene Strecke. Daher entschloss ich ausnahmsweise meine Radschuhe bereits beim Wechsel anzuziehen. Nachdem ich diverse Athleten im Anstieg überholte, da die noch nicht richtig in ihren Schuhen steckten, die absolut richtige Entscheidung. Nach den ersten 10-15 km formierte sich dann eine ca. 15-köpfige Verfolgergruppe. Da der Schaffhauser Triathlon ein Rennen mit Windschattenfreigabe ist, fuhr man hier Rad an Rad wie im Peloton bei der Tour de France. Leider beteiligten sich nur immer die 2-3 gleichen Personen an der Führungsarbeit und ich fuhr relativ viel Zeit vorne im Wind. Taktisch gesehen hätte ich mich wie die anderen auch die ganze Zeit im Windschatten verstecken können, um meine Laufbeine zu schonen, aber erstens wollte ich nochmal testen was auf dem Rad so geht und zweitens macht mir so zu Racen absolut kein Spaß.

Beim Einbiegen in die zweite Radrunde wurde uns mitgeteilt, dass wir bereits 5 Minuten Rückstand auf den Führenden hatten. Bei der Pace unserer Gruppe konnte ich mir das fast nicht vorstellen, aber im Nachhinein war klar, dass ein Profi-Athlet (auch ohne Windschatten) nochmal eine Ecke schneller unterwegs war.

Auf der zweiten Runde vielen dann nach und nach ein paar Athleten aus der Gruppe. Auf der langen Abfahrt konnte ich ein kleines Loch von ca. 30 Sekunden rausfahren, was aber von der Gruppe dann wieder recht schnell auf der Geraden geschlossen wurde. Mit ungefähr sieben weiteren Athleten ging es dann zum Wechsel. Ich war sehr schnell in den Laufschuhen und auf dem Weg zur Laufstrecke, ehe ich merkte, dass sich meine Verpflegung wohl noch unter dem Neoprenanzug des Mitstreiters neben mir verstecke und ich diese nicht mitgenommen habe. Die ca. 30-45 Sekunden waren zwar ärgerlich, hätten mich hinten raus aber sicher mehr Zeit gekostet als diese kleine „Ehrenrunde“.

 

So ging es für mich natürlich als letzter der Radgruppe auf die Laufstrecke. Mit Blick auf die enteilten Mitstreiter versuchte ich sofort Boden gut zu machen und konnte bereits auf den ersten Kilometern wieder zwei Positionen gut machen. Oberhalb des Rheinfalls überquerte man den Rhein, ehe es nach einem viertel der Laufstrecke in den kleinen Anstieg mit anschließender „Off-Road-Trail-Passage“ ging. Die Laufstrecke war dann doch anspruchsvoller als auf dem Papier vermutet und der noch nicht ganz auskurierte Schnupfen aus der Vorwoche ließ mich ordentlich pumpen.

Auf der zweiten Runde wurde ich dann ein paar Sekunden langsamer auf den Kilometer, konnte aber immer noch ein gleichbleibendes Tempo laufen und nochmal zwei Positionen gut machen. Sodass ich dann als 6. gesamt und Sieger der AK1 ins Ziel laufen konnte. Ohne den Fauxpas beim zweiten Wechsel hätten eventuell noch ein bis zwei Positionen nach vorne drin sein können. Aber so wird mir das in Hamburg sicher nicht nochmal passieren, was also auch sein Gutes hat.

Alles in allem ein guter Formtest für das Rennen in zwei Wochen in Hamburg.