Am 28. Juli um 7 Uhr war es soweit. Das Rennen des Jahres wurde durch einen lauten Knall eingeleitet. Doch zuerst die Tage und Stunden davor im Rückblick.

Am Freitag und Samstag liefen Registrierung und Bike Check-In recht entspannt ab, abgesehen von den Gedanken wie ich beim verhängten Neopren Verbot ins Wasser springen werde. Diese ungeklärte Frage beantwortete ich Samstag Mittag in dem ich mir noch einen Fastsuit von Orca besorgte, mit dem ich ihm Nachhinein durchaus sehr zufrieden bin. Am Wettkampf Morgen klingelte der Wecker bereits um 4 Uhr aber ich fühlte mich auf den Punkt fit, wofür ich Michael Weckerle, der mich seit Ende 2012 unterstütz, sehr dankbar bin.
Mit dem Startschuss begann dann auch schon wortwörtlich der Kampf beim Ironman. Bei 2500 Teilnehmern auf nur ein paar Quadratmetern ist von kratzen, ziehen, hauen,… alles dabei worauf man im Wasser gerne verzichten möchte. Am Ende der ersten Runde zog mir ein Mitstreiter sogar die Schwimmbrille halb vom Kopf worauf ich etwas in der Sicht beeinträchtigt war. Beim kurzen Landgang nach 36 Minuten und etwa der Hälfte der Strecke, konnte ich jedoch alles wieder richten und auf die zweite Runde gehen. Wieder im Wasser ließ es sich etwas ruhiger schwimmen da sich das Feld etwas auseinander gezogen hat.

Nach 1 Stunde und 16 Minuten ging es mit ordentlich Dampf in die Wechselzone an den Wechselbeuteln vorbei ins Zelt. Nach dem ersten Boxenstop ging es auf direktem Weg Richtung Rad und dann auf die Radstrecke. Die ersten 30 Kilometer sind sehr flach in Zürich und so konnte ich nach rund 42 Minuten schon den ersten kurzen Anstieg zwischen Kilometer 30 und 35 in Angriff nehmen. Auf dem etwas bergigeren zweiten Teil der Runde wurde der Schnitt zwar etwas langsamer, aber nach dem ich das erste mal am “Heartbreak Hill” am Ende der Runde war wusste ich, dass ich einen guten Radsplit fahren kann. Die Stimmung am “Heartbreak Hill” war absolut Tour de France würdig und beflügelten einen den kurzen aber intensiven Anstieg hoch zu peitschen.

Bis Kilometer 130 ging es dann wieder ordentlich nach Vorne. Dann hatte ich allerdings selbstverschuldet einen kleinen Engpass mit der Flüssigkeitszufuhr. Die Reserven waren fast aufgebraucht und ich ließ gleich 2 Flaschen fallen bei einem Verpflegungspunkt. Beim zweiten mal “The Beast” musste ich etwas Zeit liegen lassen auf dem Weg nach oben, konnte aber im weiteren Verlauf des Rennens wieder ordentlich hydrieren.
Mit 5 Stunden und 26 Min kam ich das zweite Mal in die Wechselzone. Ich denke auf Grund des kleinen Fehlers an der Verpflegungsstelle und der Großen Hitze von bis zu 38 Grad kann ich zufrieden mit der Leistung auf dem Rad sein.
Das anschließende Wechselbeutel greifen und Laufschuhe anziehen ging zügig und wurde nur von einem kleinen Toilettengang gebremst. Die ersten Laufkilometer waren nicht ganz flüssig und deutlich langsamer als erwartet. Erst nach dem ich ordentlich Energie an den ersten Verpflegungsstellen getankt hatte, gingen die Kilometersplits langsam unter die 5:20 min/km, ehe ich dann ab Kilometer 30 nochmals ordentlich Druck machen konnte mit Kilometersplits unter 5 Minuten. Im Kopf rechnete ich zwischendurch mal die Endzeit von 10:45 – 10:50 hoch. Doch dann schlug der Marathon bei Kilometer 37,5 zurück. Mein Magen ließ von jetzt auf gleich kein schnelles laufen mehr zu. Aufgeben kam nicht in Frage so kurz vor dem Ziel. Mit geschätzten 20 Litern Cola bewegte ich mich im Gehschritt bis Kilometer 41 fort ehe ich nochmals durch die Menge angefeuert das Laufen begann und dann auf die Zielline einbog, auf der ich bereits von meiner Freundin lautstark empfangen wurde. Das Ziel von unter 11 Stunden konnte ich so zwar nicht erreichen, jedoch verfehlte auf die lange Distanz gesehen nicht viel und wäre vom Trainingsstand auf jeden Fall möglich gewesen. Das Ergebnis lässt auf jeden Fall Potential nach oben und bringt Ansporn den zweiten Ironman nicht zulange aufzuschieben.

Vielen Dank an alle Unterstützer die einen unvergesslichen Tag möglich gemacht haben.
Bilder vom Rennen gibt es wie immer in Kürze…