Am vergangenen Sonntag ging es für mich und weitere 2500 Athleten an den Start des Ironman Hamburg, der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen wurde. Die Strecke führte beim Schwimmen durch die Innen- und Außenalster, beim Radfahren durch die Hafencity, über die Köhlbrandbrücke und durch das Hamburger Umland, ehe es beim Laufen auf vier Runden an der Alster entlang ging.

Nach dem die Profis um 6:40 Uhr auf die Strecke geschickt wurden, begann der Rollingstart der Agegrouper um 6:50 Uhr. Ich ordnete mich relativ weit vorne ein und ging mit der vierten bis fünften Welle auf die Schwimmstrecke.

 

Nach dem ersten Sprint vom Start weg fand ich schnell meinen Rhythmus und konnte mich in einer schnellen Gruppe einsortieren. Nach der ersten Wende in der Außenalster merkte ich, dass mein Chip am linken Knöchel nicht mehr richtig saß. Später in der Wechselzone wurde klar, dass der Klett des Chipbandes defekt war. Im Renngeschehen konnte ich lediglich mit der Hand ertasten, dass der Chip sich vom Band löste. Ich zog den Chip vom Fuß und steckte ihn mir am Hals in den Neoprenanzug. Dies kostete sicher ein paar Sekunden, dennoch war ich froh, dass ich den Chip noch greifen konnte und dieser nicht im Wasser verloren ging. Anschließend ging es wieder mit Zug in Richtung Jungfernstieg. Der zweite Teil der Strecke nach dem Australien Exit ging ohne Panne vorüber. So konnte ich nach 58 Minuten und 35 Sekunden die Alster als 17. meiner Altersklasse in Richtung Fahrrad verlassen.

 

Wechselzone Ironman Hamburg 2017
Wechselzone Ironman Hamburg 2017

Auf dem Weg durch die unüblich lange Wechselzone konnte ich mir überlegen, wie ich den Chip, den ich mir nach dem Ausstieg in den Mund steckte, (um die Hände freizuhaben) wieder an den Fuß bekomme. Im Wechselzelt half mir eine Helferin den Chip wieder an den Knöchel zu bekommen. Mit dem Socken über der wackeligen Konstruktion war ich mir sicher, der Chip konnte nun nicht mehr verloren gehen.

Auf dem Rad lief es von Anfang an nach Plan. Das Wetter war zwar zeitweise recht kühl, mit 13 Grad und teilweise starkem Wind, für mich nicht gerade optimal aber ich konnte auf den gesamten 182 Kilometern meine vorgenommenen Wattzahlen treten. Nach dem ich nach Rund 120 Kilometern bereits die zweitplatzierte Profifrau überholen konnte, wusste ich, dass ich gut im Rennen bin. Mit 4:56 h fuhr ich dann auch die 7. schnellste Rad Zeit in meiner Altersklasse.

Mit einem schnellen Wechsel schob ich mich dann auf die Laufstrecke, die mit einer unfassbar guten Stimmung auf mich wartete. Auf den gesamten 10,5 Kilometern standen Zuschauer, die jeden Athleten anfeuerten. Nach etwa 17 Kilometern bekam ich dann die Info, dass ich bereits auf Platz 8 meiner Altersklasse bin. Nach dem ich einen etwas langsameren Kilometer gelaufen bin, konnte ich dann wieder meine Pace laufen und hoffte nach vorne noch etwas Boden gut zu machen. Allerdings wurden zu Beginn der zweiten Marathonhälfte meine Oberschenkel immer schwerer und ich hatte Mühe gleichmäßig weiter zu laufen. Nach dem ich dann zurück gefallen bin, war ich froh nicht auch mental einzubrechen und lief so schnell es die Beine noch zuließen. Auf den letzten 20 Kilometern musste ich dann aber noch 9 Mitstreiter passieren lassen. Mit einer Zeit von 3 Stunden 30 Minuten kann ich nicht unzufrieden sein, da ich bisher nie unter 3:40 h laufen war, allerdings bin ich von einem gleichmäßigeren Lauf ausgegangen und dachte, dass ich die Pace auch gut durchlaufen kann.

Nach 9:35 h lief ich dann als gesamt 71. über die Ziellinie am Rathausmarkt und konnte somit meine Ironman-Bestzeit sowie alle Bestzeiten auf den Einzeldisziplinen deutlich unterbieten. Für einen Kona-Slot fehlten mir jedoch gut 20 Minuten.