Zum Saisonabschluss ging es am vergangenen Wochenende zur Premiere des Ironman 70.3 Venice-Jesolo. In Jesolo wartete eine schnelle, aber auch windanfällige Strecke direkt an der Adria.
Um 8 Uhr ging es im Rolling-Start für jeweils 6 Athleten zeitgleich am westlichen Ufer von Jesolo ins Wasser. Nach den ersten paar 100 Metern von der Küste weg und einem Linksknick, ging es dann parallel zum Ufer bis zur Wendeboje. Ich kam schnell in meinen Rhythmus und holte ein paar Starter vor mir ein. Auf der langen Gerade angekommen fühlte ich einen komischen Schmerz auf meiner Backe, den ich zuerst nicht recht einordnen konnte. Als hätte mir jemand mit Schmirgelpapier übers Gesicht geschrubbt. Dadurch verlor ich etwas den Fokus auf das Schwimmen. Nachdem ich dann mit den Fingern einige „Weichteile“ im Wasser berührt habe, wurde es mir dann klar. Eine Qualle muss wohl Freundschaft mit meinem Gesicht geschlossen haben. Da Salzwasser wohl eine gute Sofortmaßnahme sein soll, versuchte ich mich wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren und schwamm weiter. Angekommen an der Wendeboje, kurz vor dem Ende der langen Geraden, musste ich leider entdecken, dass diverse Athleten vor mir diese Boje einfach ausgelassen haben und weiter geschwommen sind. Dadurch verlor ich etwas Zeit nach vorne, aber ich dachte mir „ehrlich wärt am längsten“. Leider blieb das Abkürzen ohne Folgen.
Nach etwas über 30 Minuten ging es für mich aus dem Wasser. Ich hatte mir zwar etwas mehr vorgenommen, aber mit dem brennenden Gefühl auf der Backe dachte ich, dass es auch schlimmer sein könnte. Aus dem Sand raus ging es nach einem flachen Stück über eine Gerüstbrücke in die Wechselzone, um die Radstrecke zu überqueren.
Das Radfahren
Nach einem ordentlichen Wechsel aufs Rad ging es zuerst rund 10 km in westliche Richtung, ehe es wieder nach Jesolo zurück ging. An der Wechselzone vorbei ging es dann unter der Brücke durch, die beim Schwimmausstieg zu überqueren war, raus aus der Stadt. Auch für den Rad-Part haben die Veranstalter eine Gerüstbrücke über einen Kreisverkehr errichtet, der in beide Richtungen zu überqueren war. So etwas hatte ich in all meinen Triathlon-Rennen auch noch nicht erlebt. Bis zur Hälfte der Radstrecke wehte ein ordentlicher Gegenwind. Ich konnte aber trotzdem gleichmäßig meine angepeilten Wattwerte fahren. Das freute vermutlich auch einige Mitstreiter, denn über weite Teile der Strecke hatte ich einige Athleten in meinem Windschatten, die weit weniger als 10 Meter Abstand gehalten haben. Kampfrichter habe ich leider keine gesehen die das Spiel hätten auflösen können.
Nach 2:14 Stunden und einem 40 er Schnitt auf dem Rad ging es in die Wechselzone. Endlich den Helm abziehen und etwas weniger Wind im Gesicht. Meine Backe fühlte sich nach dem Radfahren eher schlechter an, als nach dem Schwimmen. Vielleicht wieder mit Salzwasser tränken? Gut beim Laufen werde ich genug schwitzen … 😀
21 Kilometer bis zur Off-Season
Der abschließende Halbmarathon war ein drei Runden-Kurs, der sich über die Einkaufsmeile und entlang der Strandpromenade von Jesolo erstreckte. Auf der ersten Runde war es für mich ungewohnt warm, nach der letzten Regenperiode in Deutschland. Anschließend frischte es etwas auf, was das Laufen etwas angenehmer machte. Zu Beginn der zweiten Runde hatte ich ein kleines Tief und die Pace sank auf dem ersten Teil der zweiten Runde etwas. Auf dem Rückweg fing ich mich wieder und auf Runde drei ging es dann wieder wie zu Beginn.
Mit einem abschließenden Halbmarathon von unter 1:30 h ging es dann direkt am Strand auf den Zielteppich, vorbei am Leuchtturm von Jesolo. Mit 4:22 h konnte ich meine bisherige Bestzeit auf der Mitteldistanz um 12 Minuten verbessern.
Zum Abschluss der Saison ein sehr gutes Ergebnis. Jetzt heißt es erst mal Off-Season und die Beine etwas hochlegen und dem Körper etwas Pause gönnen.