Nach längerer Zeit ohne Logbucheintrag folgt nun der Rennbericht zum Saisonstart beim Ironman 70.3 Rapperswil. Schon mal vorab, das Rennen hatte seine Höhen und Tiefen. In der Rennwoche hatte ich, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, doch noch 1-2 intensive Einheiten platziert, die im Nachhinein wohl den Rennverlauf zu sehr beeinflusst haben. Bis zum Start lief trotz der langen Wettkampfabstinenz, alles sehr entspannt beim Check-In und den letzten Vorbereitungen am Rad.

Die wenigen Meter vom Ufer zur Startlinie fühlten sich bei 16 Grad Wasser Temperatur noch nicht so angenehm an. Die ersten Meter kamen mir dementsprechend noch nicht so Rund vor. Jedoch konnte ich ohne große Berührungen mit anderen Athleten nach ein bis 200 Metern einen guten Rhythmus finden. Immer nahe an den Bojen vorbei, mit etwas Luft nach oben konnte ich bereits nach gut 29 Minuten den Zürichsee in Richtung Wechselbeutel verlassen.
Mit dem Gefühl noch ein paar Prozent nicht ausgereizt zu haben, stimmt mich das optimistisch in Zürich eine für mich sehr gute Zeit ins Wasser zu schneiden.
In der Wechselzone konnte ich zügig meinen Beutel schnappen und lediglich meine Schwimmutensilien verstauen. Ich entschied mich gegen die Armlinge, da trotz kaltem Wasser der Körper schon auf Betriebstemperatur war und das Wetter schon freudestrahlend war.

Auf dem Rad hatte ich von Anfang an keinen guten Tag erwischt. Bis zum Witches Hill nach rund 10km war ich noch im Soll und auch nach der Abfahrt und dem Flachstück bis zum Anstieg nach Goldingen konnte ich das Tempo mit etwas Aufwand halten. Ich merkte aber auch schon dort, dass meine Beine einfach die Spritzigkeit fehlte und es noch ein langer Tag werden könnte. Ab dem langen Anstieg war es eigentlich ein ständiges Kämpfen um das Tempo hochzuhalten. Auf der zweiten Runde war die Strecke deutlich voller und das Überholen der später gestarteten AK-Klassen kostete zusätzlich Kraft und Nerven. Trotz all dem konnte ich noch unter der 2:30 Marke zum zweiten Wechsel absteigen.

Die ersten Meter zu Fuß zum Radständer und dem Wechselbeutel fühlten sich nicht gerade beruhigend an. Wie schon auf dem Rad spürte ich auch dort schwere Beine. Der Wechselbeutel war schnell gefunden und die Laufschuhe auch schnell am Fuß. Mit einem Mitstreiter aus meiner AK verließ ich die Wechselzone und konnte unerwartet und schneller als geplant einen 4 min/km Schnitt auf den Asphalt drücken. Nach einigen Metern konnte ich bereits den Mitstreiter links liegen lassen. Zwischen Kilometer 2-3 wurde ich jedoch von der späteren Siegerin Daniela Ryf überholt. Da Sie eigentlich nicht schneller als ich lief, nutze ich die Gunst der Stunde und den Platz, der Ihr gemacht wurde und lief in ihrem (nicht sehr großen) Windschatten. Zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich aber schon, dass es sehr schwierig war, das Tempo nach engen Passagen wieder anzuziehen, um den Schnitt zu halten. Mit etwas weniger Tempo lief es dann noch bis zu den “Stairways to Heaven” aber spätestens auf der zweiten Runde habe ich dann auf ein Finish gesetzt und nicht mehr versucht mit Gewalt den zweiten Gang einzuschalten, ehe ich noch den Selbstzerstörungsknopf drücke. Es kam mir dann auch nicht ungelegen, dass die Strecke etwas kürzer war und ich bereits nach 20km über die Ziellinie laufen konnte.

Trotz der schlechten Beine konnte ich meine Mitteldistanz-Bestzeit um 10 Minuten nach unten korrigieren. An was möglich gewesen wäre an einem guten Tag, möchte ich gar nicht denken. Es gibt noch einige Baustellen an denen noch kleine Korrekturen gemacht werden können, ehe ich dann am 27. Juli in Zürich auf meine zweite Langdistanz gehe.
Bilder zum Event folgen wie immer in Kürze…