Es sind nun schon einige Tag seit dem Rennen am Walchsee vergangen, aber vor allem der Kopf hat einige Tage gebraucht, um sich von der Hitze bei der Challenge Kaiserwinkel wieder zu erholen.
Nach der Anreise am Freitag, war am Samstag noch genug Zeit für die Streckenbesichtigung und kleinere Trainingseinheiten, um den Körper auf das Rennen am Sonntag einzustellen.
Die Temperaturen des Walchsees waren an der Grenze des Neoverbotes und schon fast zu warm für eine Abkühlung.
Am Sonntag ging es sehr spät ins Rennen. Die Profis starteten um 10.30 Uhr und für alle Age-Grouper begann der Rolling-Start ab 10.45 Uhr. Die Wartezeit von ca 15 Minuten zwischen dem Profistart und meinem Start führte schon zu ersten Hitzewallungen in der brütenden Sonne. Mit der zweiten Startwelle ging ich ins Wasser und versuchte möglichst schnell die Beine der zuvor gestarteten Athleten einzufangen.
Ich fand recht schnell meinen Rhythmus, der nur kurz gestört wurde, als ein Hintermann etwas quer in mich reingeschwommen ist. Da gleich noch 3-4 weitere Athleten mit vorbei geschwommen waren, musste ich mich kurz etwas sortieren und dann wieder in die Verfolgung gehen.
Mit einer Zeit von unter 28 Minuten (ohne Neoprenanzug) über die gut 1,9 Kilometer war ich dann sehr zufrieden.
Der erste Wechsel war etwas hakelig, was vermutlich auch der Tatsache geschuldet war, dass der letzte Triathlon schon 10 Monate zurücklag.
Auf dem Rad fand ich schnell meine Pace. Trotz der Streckenbesichtigung ließ ich auf dem sehr welligen, mit technischen Passagen gespickten Kurs, sicher ein paar Minuten liegen. Im Anstieg nach gut 70 Kilometern setzte mir die Hitze schon etwas zu. Daher waren die letzten 20 Kilometer bis in die Wechselzone gefühlt doppelt so lange.
Nach einem schnellen Wechsel in die Laufschuhe, versuchte ich trotz Hitze meine geplante Zielpace anzulaufen. Nach dem ersten Laufkilometer überholte mich der später zweitplatzierte Frederic Funk auf seiner zweiten Runde. Ich verlor auf den ersten Kilometern nur unwesentlich Boden auf ihn, merkte jedoch früh auf der zweiten von vier Runden, dass ich bei Temperaturen von 38 Grad mit diesem Tempo platzen würde. Schlussendlich musste ich etwa 30 Sekunden pro Kilometer langsamer Laufen, um mit den Temperaturen klarzukommen. Mit der reinen Laufzeit war ich natürlich nicht zufrieden, jedoch hat die hohe DNF („Did not finish“) Quote gezeigt, dass sehr viele Athleten mit der großen Hitze zu kämpfen hatten. Als 21. bin ich nur knapp an den Top 20 der Herren vorbeigeschrammt.
Also Formtest war das Rennen eine gute Standortbestimmung für den Ironman in Zürich in 14 Tagen.