Am Sonntag ging es beim zweiten Rennen der Saison beim Triathlon in Uster zur Sache. Nach dem ersten guten Ergebnis in Schaffhausen war ich gespannt, ob ich bereits wieder in die vollen gehen könnte, da die letzten beiden Trainingswochen doch durch Müdigkeit geprägt waren.
Um kurz nach halb acht ging es in den Greifensee und ich fand anders als in Schaffhausen ein gutes Tempo und konnte mich gleich an die Füße der führenden hängen. Obwohl das Tempo nicht zu hoch war, ging nach etwa 750 Meter recht schnell eine Lücke auf und ich hatte nichts im Köcher, um etwas dagegen zu tun. Nach der Wende und gut der Hälfte der Strecke hatte ich doch schon ein deutlicher Rückstand auf die Spitze. Etwas verärgert über die wieder durchwachsene Schwimmleistung, ging es nach gut 32 Minuten in die Wechselzone und aufs Rad.


Ab aufs Rad
Die 10 Grad Außentemperatur machten gerade meinen Oberschenkeln auf den ersten 10-15km etwas zu schaffen, ehe es dann aber immer besser lief auf dem Rad. Danach konnte ich auf der ersten Runde um den See direkt ein paar Mitstreiter einsammeln, die ich beim Schwimmen ziehen lassen musste. Ansonsten bin ich die 90km bis auf kurze Strecken meist allein gefahren. Nach etwas 60 Radkilometern nahm ich eine Kurve etwas weit und verlor meine zweite Verpflegungsflasche hinter dem Sattel, als ich über einen Gully gefahren bin. Bis ich es realisiert hatte war ich allerdings schon fast um die nächste Kurve. In wenigen Kilometern wollte ich eigentlich die fast leere Flasche zwischen den Armen mit diesem Tauschen daraus wurde leider nichts.
Zuerst überlegte ich, ob ich mit meinem Notgel in der Oberrohrbox ohne Kohlenhydrat-Defizit in die WZ kommen würde, merkte dann aber, dass ich diesen Teil der Strecke ja zweimal fahren würde und in wenigen Kilometern meine Flasche ggf. einfach wieder Aufnehmen könnte.
Und so tat ich es dann auch. Kurzer Stopp der mich vielleicht 20-30 Sekunden gekostet hat, mir aber auch wieder volle Energiebereitstellung bis zur Wechselzone liefern würde.
Trotz kurzer Zwangspause näherte sich niemand von hinten und ich fuhr bis zur Wechselzone bis auf ein Begleitmotorrad allein weiter. Trotz dem Support auf dem Motorrad wurde es noch zweimal brenzlig, da einmal ein Linienbus und das andere mal ein Auto die Straße blockierte.
Nach gut 2 ½ Stunden ging es dann nach dem Wechsel in die Laufschuhe auf die abschließenden 4 Runden am Ufer des Greifensees.
In die Laufschuhe
Die Laufbeine waren direkt da und ich lief eher am oberen Limit, was ich mir vorher gesetzt habe. Vermutlich lag es an den kühlen Temperaturen, dass ich schon in der Wechselzone das Bedürfnis nach einem Dixiestopp hatte. Nach 1,5 Kilometern entschloss ich mich dann für einen kurzen Pippistopp um dann ggf. noch etwas befreiter laufen zu können.
Das waren vermutlich schon die zweiten 30 Sekunden am Tag die man sich hätte sparen können. Aber gut, danach bin ich direkt wieder in einen guten Rhythmus gekommen. Ab der dritten Runde also nach ~ 10 Laufkilometern wurde der Laufstil noch etwas lockerer, was sich auch in der Pace bemerkbar machte. Mit einer deutlich schnelleren zweiten Hälfte und einer Pace von etwas mehr als vier Minuten/Kilometer lief ich wie schon in Schaffhausen als sechster gesamt über die Ziellinie. Zusätzlich wurde ich Zweiter in meiner Altersklasse.
Der letzte Formtest für Nizza war auf jeden Fall positiv. In drei Wochen fällt dann schon wieder der Startschuss für die Ironman WM an der Cote d‘Azur