Nachdem die erste Saisonhälfte mit Hausbau und Familiennachwuchs andere Dinge im Fokus lagen, startete letztes Wochenende spät meine Wettkampf-Saison 2024.
Als letzter Test vor dem Ironman Italien in drei Wochen, stand der Locarno Triathlon auf dem Programm.
Das Rennen über die Mitteldistanz startete am Ufer des Lago Maggiore. Laut Veranstalter kühlte das Wasser in der Nacht auf 24,3 Grad runter, sodass im Neopren geschwommen werden durfte. Beim Einschwimmen fühlte es sich nicht kälter an, als am Vortag, als man noch 26 Grad gemessen hatte.
Nach kurzem Startgedränge konnte ich recht früh frei schwimmen, brauchte allerdings einige hundert Meter, bis ich richtig Geschwindigkeit aufnehmen konnte.
Bis zum Ausstieg wurde es dann aber Meter um Meter besser, ehe es dann Richtung Wechselzone ging. Da ich beim Ausstieg etwas getrödelt hatte, stand für das Schwimmen eine Zeit von knapp über 30 Minuten in den Resultaten. Da es mir mit Neopren doch sehr heiß wurde, opferte ich die paar Sekunden nach dem Schwimmen gerne für etwas Abkühlung bzw. Erholung.
Das Radfahren
Nach einem guten Wechsel ging es aufs Rad. Die ersten 10km durch Locarno waren geprägt von vielen 90 Grad Kurven und Konzentration auf den restlichen Verkehr der nicht komplett gesperrt war. In der großen Gruppe in der ich fuhr, hatten die Kampfrichter viel zu tun. Nachdem ich anfänglich mit nur knapp 200 Watt in der Gruppe mitfahren konnte, wurde es sehr unrythmisch und immer wieder musste ich deutliche Wattspitzen in Kauf nehmen, um den Anschluss nicht zu verpassen. Vor der ersten Wende passierte es dann doch. Die zwei direkt vor mir Fahrenden ließen reissen und bis ich an denen vorbei war, ging schon eine ziemliche Lücke nach vorne auf. Trotz Leistungen über 280 Watt konnte ich die Lücke nicht komplett schließen und fuhr von da an immer mit 100-200 Metern hinter der Gruppe her.
Bevor ich mich völlig verausgaben würde, um die Gruppe einzufangen, konzentrierte ich mich auf eine gleichmäßige Fahrweise, fuhr aber trotzdem Rund 10 Watt über meinem Rennplan.
Mit fortschreitender Renndauer kamen zu den Autos und Bussen auch noch in Zweier- und Dreierreihen fahrende Athleten der Olympischen Distanz dazu, was teilweise zu grenzwertigen Fahrmanövern führte.
Die enteilte Gruppe viel dann, etwa nach der Hälfte der Distanz, auseinander und die Abgehängten sammelte ich nacheinander ein. Die Führenden konnte ich bis zur zweiten Wechselzone zwar nicht mehr einholen, mit der schnellsten Zeit in meiner Altersklasse und der 11. Radzeit aller Athleten kann ich durchaus zufrieden sein.
Mit einer persönlichen Bestzeit über 40km und der besten Wattleistung über 90 Minuten stellte ich das Rad wieder am Lido in Locarno ab und machte mich auf den abschliessenden Halbmarathon.
Das Laufen
Obwohl ich mich beim Radfahren etwas über den geplanten Werten bewegt habe, fühlten sich die ersten Meter in den Laufschuhen sehr flüssig an.
Die Strecke ging über 8 Runden, um die Wechselzone direkt am Lage Maggiore.
Bis auf 2-3 Kilometer in der zweiten Hälfte des Halbmarathons konnte ich konstant meine Pace laufen. Schlussendlich lief ich mit einem Halbmarathon von 1:28h und einer Gesamtzeit von 4:07h als 14. Gesamt und als Zweiter meiner AK ins Ziel.
Mit meiner Leistung vom Wochenende bin ich sehr zufrieden. In Italien gibt es sicher noch 2-3 Dinge die man optimieren kann, aber die Form stimmt.
Das Rennen in Locarno war alles in allem sehr schön. Eine professionelle Triathlon-Veranstaltung mit mediterranem Flair und Liebe zum Detail. Kleinen Abzug gibt es für die Verkehrsverhältnisse auf der Radstrecke. Als zweifacher Familienvater, genieße ich den Vorzug von komplett gesperrten Strecken ohne PKWs und Busse.