Rennbericht Ironman 70.3 Rapperswil-Jona

Nach langer Trainingsphase startete am vergangenen Sonntag endlich die Wettkampfsaison. Das oft durchwachsene Wetter in der ersten Jahreshälfte machte die Motivation für das Training immer schwieriger. Gerade auch deshalb war es höchste Zeit für ein Rennen. Trotz Radsturz vor drei Wochen und vollem Trainingsumfang bis drei Tage vor dem Wettkampf war ich relativ frisch am Rennmorgen. Da dieses Jahr volle Konzentration auf Roth und vor allem Mallorca liegt, sollte Rapperswil in erster Linie ein erfolgreicher Test des neuen Rades in der kompromisslosenAeroposition und weiterem Equipment wie dem Helm mit Visier sein.

Der Zürichsee war glücklicherweise etwas wärmer als im Vorjahr, sodass die ersten Meter im Wasser nicht ganz so unangenehm waren. Das Schwimmen geprägt von immer wiederkehrenden Platzkämpfen mit Tritten und Schlägen. Trotzdem konnte ich ziemlich gleichmäßig mein Tempo schwimmen und unter 30 Minuten aus dem Wasser steigen. Für den Kopf gut zu wissen, dass ich dieses Tempo auch über die doppelte Distanz gehen könnte. Als 22. in meiner Altersklasse kam ich für meine Verhältnisse relativ weit vorne aus dem Wasser zum ersten Wechsel.

Die vierte Disziplin beim Triathlon sollte wohl meine schlechteste an diesem Tag sein. Das Umziehen wollte einfach nicht richtig klappen und ich war eine gefühlte Ewigkeit beschäftig, bis ich endlich auf dem Rad saß.

Das Radfahren ging trotz der trainingsintensiven Vorwochen von Anfang an gut. Die geplante Wattvorgabe konnte ich gut auf die Pedale bringen und an den steilen Anstiegen überzockte ich nicht. Nach 40km verabschiedete sich mein Wattmesssystem. Bei der Auswertung zeigte sich, dass ich ab diesem Zeitpunkt etwas verhaltener gefahren bin. Außerdem fuhr ich in den Abfahrten deutlich langsamer, wie im letzten Jahr. Nach einem Sturz vor zwei Wochen traute ich mir selbst noch nicht so viel Risiko zu. Somit war die zweite Runde 3 Minuten langsamer, aber mit 2h 30min kann man zufrieden sein, wenn danach das Laufen ohne Probleme von der Hand geht.

Beim zweiten Wechsel fühlte ich mich wieder wie ein Anfänger. Alles hakelte beim Umziehen und ich war froh, als ich endlich auf der Strecke war.

Da ich in der Vorbereitung nur wenige, bis keine schnellen Einheiten für ein Mitteldistanzrennen gemacht habe, wollte ich zu Anfang bewusst nicht überziehen und mit einem Tempo von 4:30 min/km auf den ersten 10 Kilometer schauen wo mich die Reise hinführt. Bis auf 1-2 minimale Ausreißer hielt ich das Tempo, konnte mich dabei gut verpflegen und für Abkühlung sorgen. So hatte ich eigentlich keinerlei Probleme mit den warmen Temperaturen.
Nach der ersten Runde versuchte ich das Tempo zu forcieren, was eher weniger klappte. Die schnellen Kilometer fehlten einfach in den Beinen. Ich wurde aber auch nicht langsamer und lief das Rennen mit einem 4:35 Schnitt nach Hause. Auch hier war es gut zu wissen, dass ich ohne Weiteres noch eine weitere Runde in diesem Tempo hätte laufen können. Gute Voraussetzungen für die kommenden Aufgaben.

Trotz der weniger gezielten Vorbereitung in diesem Jahr, war die Zielzeit mit der des Vorjahres vergleichbar, wenn man die längere Strecke in diesem Jahr berücksichtigt und die Wechselzeiten mal außen vor lässt.
Es gibt noch ein paar Dingen zu tun bis Roth, aber die Grundlagen für ein gutes Rennen scheinen vorhanden zu sein.