Vergangenes Wochenende war es endlich soweit. Ich wollte die erste Mitteldistanz und damit auch meinen vermeintlichen Saisonhöhepunkt in Angriff nehmen. Nach der Anreise am Samstag war ich erst mal von der Veranstaltung und der Organisation von der Challange beeindruckt und die Vorfreude auf das Rennen am Sonntag stieg und stieg. Am Abend konnte ich dann ohne große Aufreger mein Rad in der ersten WK einchecken und mir einen Überblick über beide Wechselzonen verschaffen. Am Wettkampf Morgen ließ ich noch kurz auf meinem iPhone ein Facebook Post von Lokalmatador Sebastian Kienle: „Click, click, boom!“ und dachte der fühlt sich wohl ähnlich gut wie ich.
Das Schwimmen lief für meine Verhältnisse Recht gut. Die 37 Minuten waren zwar nicht schnell, aber ich bin, nicht wie sonst, ziemlich gradlinig geschwommen und recht entspannt in die Wechselzone gekommen. Die erstklassigen Helfer ermöglichten einen schnellen Wechsel und die guten Beine, die ich am Morgen schon spürte, machten sich bemerkbar.

Die ersten 10 Kilometer, war der Tacho nie unter 40 km/h und bis ca. Kilometer 37 lag der Schnitt etwa bei 37km/h. Doch dann drehte sich das Rennen. Zuerst dachte ich, dass das Pochen von der Straße kommt aber nach dem ich Tempo raus nahm kam schon der laute Knall. Reifen Platzer – na toll. Nach ca. 5 Minuten Schlauchwechsel ging’s mit Wut im Bauch weiter, merkte aber schon gleich, dass irgendwas nicht richtig Dicht ist. Ich versuchte mich bis zum Nächsten Verpflegungspunkt zu retten und fuhr dann noch 3km auf der Felge weiter.
Am zweiten Verpflegungspunkt selbiges Spiel. Schlauch hatte ich keinen mehr in Reserve und die Helfer nur einen bei dem meine Ventilverlängerung nicht aufgedreht werden konnte und das Ventil nur so lang, dass es gerade so aus der Felge heraus ragte. Für mich war das Rennen beendet. Aber die Bastler vor Ort haben irgendwie doch noch 4-5 Bar in den Schlauch bekommen und ich fuhr weiter. Noch einmal VIELEN DANK an die Leute bei der 2. Wechselzone. So viel Hilfe bekommt man wohl nur bei einem einzigartigen Event wie der Challenge Kraichgau.
Die Verlorene Zeit wollte ich irgendwie wieder aufholen, doch das Vertrauen in den Reifen fehlte mir auf den rasanten Abfahrten und der niedrige Luftdruck sorgte auf den zweite 45 Kilometern für schwere Beine.

Nach dem zweiten Wechsel war der Drops natürlich gelutscht und die 5 Stunden Marke nicht mehr erreichbar.  Als ruhigen Dauerlauf, könnte man den abschließenden Halbmarathon bezeichnen, mehr auch nicht. Die Enttäuschung im Ziel war groß nachdem erst alles nach Plan lief. Trotzdem war die Challange eine Reise wert – ein absolut geiles Happening im Kraichgau. Gratulation an die Sieger A. Raelert und J.Gajer.

Neben der Regeneration in den nächsten Tagen, werde ich auch wegen einer Knochenmarkspende, die Maschinen etwas zurück fahren. Jedoch nach der Enttäuschung Gestern, freue ich mich schon auf die nächsten Trainingseinheiten…